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Digital-Verband Bitkom: DSGVO stoppt Innovationen und belastet Unternehmen

Die europäische Datenschutz-Grundverordnung, die seit zwei Jahren gilt, erweist sich zunehmend als Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung und für die Innovationskraft bei den Unternehmen. Das geht aus einer repräsentativen Befragung bei über 500 Unternehmen in Deutschland hervor, die der Digital-Verband Bitkom mit Sitz in Berlin im Rahmen seiner Privacy Conference am 29. September 2020 vorgestellt hat.

Die DSGVO ist ein 'Fass ohne Boden' geworden
So haben nur 20 Prozent der Unternehmen die DSGVO inklusive der dazugehörigen Prüf-Prozesse vollständig umgesetzt. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) hat die Regeln größtenteils umgesetzt, ähnlich viele (35 Prozent) teilweise. Und sechs Prozent haben gerade erst mit der Umsetzung begonnen.
"Die immer noch niedrigen Umsetzungszahlen sind ernüchternd", erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. "Die Datenschutz-Grundverordnung lässt sich nun einmal nicht wie ein Pflichtenheft abarbeiten. Im Gegenteil: Durch unklare Vorschriften und zusätzliche Anforderungen der Datenschutzbehörden ist aus der DSGVO ein Fass ohne Boden geworden."

Enormer Zusatz-Aufwand belastet
Ein Drittel der befragten Firmen gibt an, dass die DSGVO zu spürbar mehr Aufwand geführt habe und dies auch so bleiben werde. Weitere 35 Prozent gehen sogar davon aus, dass der Aufwand noch weiter steigen werde.

Innovationen werden beeinträchtigt
Die neuen Datenschutz-Regeln haben für viele Unternehmen dazu geführt, dass sie technologische Innovationen weniger oder gar nicht vorantreiben konnten. Bei mehr als jedem zweiten Unternehmen (56 Prozent) sind neue, innovative Projekte aufgrund der DSGVO gescheitert.

DSGVO verstärkt Corona-Krise
Die Vorschriften der DSGVO sorgen bei vielen Unternehmen zusätzlich zur Corona-Pandemie für eine weitere Belastung, weil die Arbeit im Home Office beeinträchtigt wird.
Fast jedes vierte Unternehmen (23 Prozent) verzichtete aus Datenschutzgründen auf Kollaborationstools. Weitere 17 Prozent haben diese Anwendungen nur eingeschränkt genutzt. Cloud-Dienste wie z.B. Online-Speicher hat ein Viertel (26 Prozent) nicht vollumfänglich genutzt, zwei Prozent verzichteten deswegen komplett darauf.

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(ps) 29.09.2020



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