Montag, 29. April 2024

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GEMA schüttet 2023 erneut über eine Milliarde Euro aus

Die Musik-Verwertungsgesellschaft GEMA mit Sitz in Berlin und München kann erneut ein Rekord-Ergebnis melden. 2023 stiegen die Gesamt-Erträge gegenüber dem Vorjahr um 99 Millionen Euro bzw. 8,4 Prozent auf 1,277 Milliarden Euro. An die Rechte-Inhaber und Mitglieder kann die GEMA daher weltweit 1,082 Milliarden Euro ausschütten und bleibt erneut oberhalb der Marke von einer Milliarde Euro.

Den Erträgen stehen Aufwendungen in Höhe von 194,2 Mio. EUR (2022: 168,6 Mio. EUR) gegenüber. Trotz der allgemeinen Teuerungsrate von 5,9 Prozent stieg der Kostensatz nur geringfügig auf 15,2 Prozent (Vorjahr: 14,3 Prozent) und blieb damit unter dem geplanten Kosten-Niveau von 15,3 Prozent.

GEMA-CEO Dr. Tobias Holzmüller: "2023 geht als das bisher erfolgreichste Geschäftsjahr in die Geschichte der GEMA ein. Wir haben trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation kostenschonend gearbeitet und die Verteilungssumme erneut gesteigert. Damit senden wir ein wichtiges Signal an unsere inzwischen 94.000 Mitglieder: Sie können sich auf Ihre GEMA verlassen."

GEMA fordert faire Beteiligung an Erlösen durch KI
Audio-Streaming hat den globalen Musikmarkt grundlegend verändert. Mit einem Zuwachs von fast zehn Prozent in 2023 ist Audio-Streaming das am stärksten wachsende Segment in der Musik-Industrie und generiert mittlerweile den größten Anteil an Branchen-Einnahmen (BVMI 2023). Von dieser Entwicklung profitieren die rund 94.000 Mitglieder der GEMA jedoch nicht: Der Markt wächst, doch die Einnahmen aus Musik-Streaming sind im Vergleich zu 2022 kaum gestiegen. Die GEMA setzt sich daher in den Verhandlungen mit den digitalen Musik-Plattformen und gegenüber der Politik für eine faire Beteiligung an den Erlösen aus der digitalen Musik-Nutzung ein.

Gleiches gilt laut GEMA auch mit Blick auf den Aufschwung der generativen KI wie Dr. Tobias Holzmüller betont: "Der globale KI-Musikmarkt bietet ein enormes wirtschaftliches Potenzial. KI kann kreative Prozesse beflügeln und Musikschaffende in ihrer Arbeit unterstützen. Hierbei darf aber nicht vergessen werden, dass die Werke der Urheberinnen und Urheber die Grundlage für diese neue Kreativität bilden. Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen so gestaltet werden, dass alle Beteiligten am Erfolg dieser Entwicklung langfristig angemessen partizipieren."

Die Einnahme-Bereiche 2023

Öffentliche Wiedergabe und Aufführung von Musik
Im Veranstaltungsbereich sind die Erträge aus der öffentlichen Wiedergabe von Musik im Jahr 2023 um 24 Prozent auf 444 Mio. EUR (2022: 357,5 Mio. EUR) gestiegen. Damit wurde das bisherige Spitzen-Niveau von 2019 deutlich übertroffen (2019: 407,4 Mio. EUR).

Rundfunk und Fernsehen (Sendungsinkasso)
Die Erträge aus der Musik-Nutzung im Fernsehen und im Hörfunk gingen in 2023 um 6,2 Prozent auf 304,8 Mio. EUR zurück (2022: 325,1 Mio. EUR). Ursache war die Eintrübung des Werbemarktes bei den privaten TV-Sendern.

Online
Der Bereich Online verzeichnet auch 2023 leichten Zuwachs, insbesondere durch neue Vertragsabschlüsse im Bereich Video-on-Demand. Die Erträge stiegen um drei Prozent auf 310,3 Mio. EUR (2022: 301,3 Mio. EUR).

Gesetzliche Vergütungsansprüche
Dank höherer Abverkaufszahlen von Tablets und PCs sowie aufgrund von beigelegten Rechtsstreitigkeiten konnten im Bereich der gesetzlichen Vergütungsansprüche Erträge von 73,2 Mio. EUR (2022: 58,0 Mio. EUR) erzielt werden. Dies entspricht einem Zuwachs von 26,2 Prozent.

Vervielfältigung
Auch wenn Schallplatten ein Revival erfahren, setzt sich der Bedeutungsverlust physischer Tonträger weiter fort. Die Erträge im Bereich der Vervielfältigung und Verbreitung sind 2023 mit 44,7 Mio. EUR um 18,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken (2022: 54,8 Mio. EUR).


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(ps) 12.04.2024



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