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Bundesnetzagentur geht gegen „Predictive Dialer“ vor

Die Bundesnetzagentur ist gegen die Belästigung von Verbrauchern durch Massenanrufe vorgegangen und hat die Abschaltung von sieben Rufnummern verschiedener Callcenter angeordnet. Verbraucher hatten sich über massive, belästigende Anrufe beklagt, wobei das Telefon zwar mehrfach klingelte, sich aber nach dem Abnehmen niemand meldete.

Das sei auf den Einsatz so genannter „Predictive Dialer“ zurückzuführen, heißt es in einer Mitteilung der Bundesnetzagentur. Bei diesem Programm wählt die Software automatisch nach festgelegten Kriterien mehrere Rufnummern gleichzeitig an. Sobald ein Angerufener das Gespräch annimmt, werden die Anrufe zu den anderen Teilnehmern abgebrochen. Der „Predictive Dialer“ soll die Auslastung der Callcenter-Mitarbeiter optimieren, indem er die Aufgabe des Wählens übernimmt.

"Die ungebremste Automatisierung geht hier zu Lasten der Angerufenen. Die Vielzahl der Telefonanrufe, bei einzelnen Verbrauchern etwa mit 70 Anrufen pro Tag, führt zu einer unzumutbaren Belästigung und bedeutet einen massiven Eingriff in die Privatsphäre der Betroffenen. Einen Wettbewerbsvorsprung durch Belästigung zu erzielen, ist nicht hinnehmbar", erklärte Matthias Kurth (Foto). Der Präsident der Bundesnetzagentur appellierte an die Unternehmen „bei den Bemühungen um Effizienzsteigerungen nicht den Verbraucher aus dem Blick zu verlieren“.

Der Bundesnetzagentur liegen noch weitere Beschwerden zu Rufnummern vor, die dieses Wählprogramm nutzen. Man habe bereits Ermittlungen eingeleitet und beabsichtige, weitere Maßnahmen zu ergreifen.


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(al) 22.09.2009



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