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MDR: 8,2 Millionen Euro Schaden nach Ki.Ka-Skandal - personelle Konsequenzen

Nach dem kürzlich aufgedeckten Millionenbetrug beim ARD/ZDF-Kinderkanal (Ki.Ka) hat der federführende Mitteldeutsche Rundfunk personelle und inhaltliche Konsequenzen gezogen. Der Schaden habe sich auf 8,2 Millionen Euro erhöht, erklärte MDR-Intendant Udo Reiter am Freitag (18.03.2011) nach einer Sondersitzung des Rundfunkrats. Die kriminellen Scheingeschäfte seien acht Jahre lang - von 2002 bis 2010 - nicht aufgefallen. Fünf Firmen seien darin verwickelt gewesen. Reiter räumte Schwachstellen im Kontrollsystem und eine Mitverantwortung des MDR ein.

Der Verwaltungsdirektor Holger Tanhäuser stellte sein Amt zur Verfügung, allerdings ohne dass er ein eigenes Verschulden anerkennt. Ki.Ka-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp wurde wegen mangelnder Ausübung seiner Kontrollfunktion abgemahnt, Fernsehdirektor Wolfgang Vietze ermahnt. Gegen vier weitere Mitarbeiter gibt es Anhörungen wegen arbeitsrechtlicher Maßnahmen. Davon solle eine Mitarbeiterin in der Herstellungsleitung fristlos gekündigt werden. Künftig soll der Ki.Ka organisatorisch enger an den MDR angebunden werden. Insgesamt würden bei dieser Reorganisation des Ki.Ka die Kontrollen deutlich verbessert. Der Sender soll einer MDR-Hauptabteilung gleichgestellt werden.

Der Betrugsfall, bei dem der MDR für Dienstleistungen bezahlte, die gar nicht erbracht wurden, war im Dezember aufgeflogen. Grund war nach bisherigen Ermittlungen, dass ein leitender Ki.Ka-Mitarbeiter mit Firmen unter einer Decke steckte und so Dutzende falsche Rechnungen bezahlt wurden. Dieser ehemalige Ki.Ka-Herstellungsleiter sitzt in Untersuchungshaft.

Quelle: new business


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(al) 21.03.2011



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