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Journalisten Union verurteilt Zensurversuche des WWF

Als „nicht akzeptablen Versuch rechtlich zweifelhafter Einschüchterungsversuche“ bezeichnete die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten Union (dju in ver.di), Cornelia Haß, das Vorgehen des World Wildlife Fund (WWF) Deutschland gegen den Autor Wilfried Huismann. Der dreifache Grimmepreisträger hat im Gütersloher Verlagshaus das „Schwarzbuch WWF“ herausgebracht. dju in ver.di-Mitglied Huismann hält im Ergebnis seiner internationalen Recherche dem WWF vor, durch seine Partnerschaftspolitik mit multinationalen Konzernen in belegbaren Fällen indirekt zur Naturzerstörung beizutragen.

Das Landgericht Köln wird am 15. Juni über eine einstweilige Verfügung des WWFs entscheiden. Der dju kritisiert in diesem Zusammenhang, dass der WWF schon im Vorwege Vertriebsfirmen und Versandhandel wie Thalia, Libri, KNV oder Amazon dazu aufgefordert hat, die Weiterverbreitung des Buches zu unterlassen. Das „Schwarzbuch WWF“ ist daher zurzeit nur direkt über den Verlag zu beziehen.

„Auf die Einschüchterung durch den WWF, der damit seine Glaubwürdigkeit als Umweltschutzorganisation zu verlieren droht, reagieren die Vertriebsfirmen mit voraus eilendem Gehorsam und versuchen, mit ihrer wirtschaftlichen Macht ein kritisches Buch vom Markt zu drängen“, so Haß.

Der WWF erläutert in einer Stellungnahme die Gründe für sein Vorgehen: „Der WWF ist gegen jede Form von Zensur und verteidigt selbstverständlich Meinungsfreiheit und Pluralismus als Garanten eines demokratischen Rechtsstaats. Es ist jedoch unser gutes Recht, die Persönlichkeitsrechte unserer Umweltstiftung zu schützen. Denn Meinungsfreiheit bedeutet nicht, falsche und ehrverletzende Behauptungen aufstellen zu können. Daher gehen wir gegen viele Unwahrheiten des Buches nun juristisch vor. Bereits kurz nach Erscheinen des Buches haben wir den Verlag auf zahlreiche falsche Tatsachenbehauptungen hingewiesen. Ebenso wurden diejenigen informiert, die die Falschbehauptungen verbreitet haben - die Buchhändler. Die Entscheidung, das Buch bis zu einer rechtlichen Klärung nicht weiter zu verbreiten, liegt zudem bei den Händlern und nicht beim WWF.“


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(al) 07.06.2012



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