Montag, 29. April 2024

Aktuelle Ausgabe

ANZEIGE


Nachfolgerin für Ulrich Kelber gefunden

Prof. Dr. Specht-Riemenschneider soll neue Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit werden - Foto: Florian Weichselbaumer

Prof. Dr. Specht-Riemenschneider soll neue Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit werden - Foto: Florian Weichselbaumer
Die 1985 in Oldenburg geborene Datenschutz-Expertin Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider soll neue Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit werden. Darauf haben sich die beiden Ampel-Parteien FDP und Grüne geeinigt. Die 39-jährige Datenschutz-Expertin folgt auf Ulrich Kelber, der geschäftsführend höchstens bis zum 7. Juli 2024 im Amt bleiben darf.
Bis dahin muss Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider dem Bundeskabinett vorgeschlagen sowie vom Deutschen Bundestag bestätigt werden - wie es formell im Bundesdatenschutzgesetz vorgeschrieben ist.

Die neue Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit bringt für ihre künftige Aufgabe nicht nur viel Sachkunde mit, sondern gilt auch politisch als bestens vernetzt. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Bremen promovierte sie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 2011 mit der Schrift "Konsequenzen der Ökonomisierung informationeller Selbstbestimmung - Die zivilrechtliche Erfassung des Datenhandels". Für diese Arbeit erhielt sie den Wissenschaftspreis der Deutschen Stiftung für Recht und Informatik.
Nach ihrem Referendariat in Landau, Stuttgart und London wurde sie 2015 zur Juniorprofessorin für Bürgerliches Recht, Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht an der Universität zu Köln berufen, zum 1. Januar 2017 folgte sie einem Ruf an die Universität Passau auf den Lehrstuhl für Europäisches und Internationales Daten- und Informationsrecht.

Nach Abschluss ihrer Habilitation zum Thema "Diktat der Technik - Regulierungskonzepte technischer Vertragsinhaltsgestaltung am Beispiel von Bürgerlichem Recht und Urheberrecht", für die sie mit dem Dieter-Meurer Preis des Deutschen EDV-Gerichtstages sowie mit dem Friedwart Bruckhaus Förderpreis der Hanns Martin Schleyer-Stiftung ausgezeichnet wurde, erhielt sie zum 1. April 2018 einen Ruf an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Informations- und Datenrecht. Dort hat sie auch die Leitung der Forschungsstelle für Rechtsfragen neuer Technologien sowie Datenrecht (ForTech) e.V. übernommen.

Darüber hinaus ist sie ebenfalls Direktorin am Institut für Handels- und Wirtschaftsrecht sowie Direktorin am Zentrum für Medizinische Datennutzbarkeit und Translation (ZMDT). Dem Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sitzt sie vor.

Sie berät außerdem die BNetzA im "Wissenschaftlichen Arbeitskreis für Regulierungsfragen" der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahn, ist Mitglied im Verbraucherbeirat der SCHUFA, Mitglied der Deutschen Stiftung für Recht und Informatik (DSRI) und Mitglied des Gesamtvorstandes der Vereinigung für Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht (GRUR).
Darüber hinaus war sie u.a. Vorsitzende des Digital-Beirates des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), Mitglied des Rates für Informationsinfrastrukturen (RFII) in seiner dritten Mandatsperiode, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft des Wissenschaftsrates "Sicherheit und Souveränität der Wissenschaft im digitalen Raum", Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Recht und Informatik und schließlich begleitete sie als Mitglied der Gründungskommission die Gründung des Dateninstituts unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI).



zurück

(ps) 15.04.2024



Titelschutz anmelden

 

Wir informieren Sie

 

Erscheinungstermine